Barbara Renz hat in ihrem Leben viel erreicht, aber es ist ihr auch viel versagt geblieben. Sie war die erste Frau, die in Süddeutschland einen Doktortitel führen durfte.

Sie lernte eigenständig sechs Sprachen und studierte Philosophie zu einer Zeit, in der das Frauenstudium noch als ungehörig und unnütz betrachtet wurde.

Ihr akademischer Erfolg steht in krassem Gegensatz zu ihrer beruflichen Niederlage: Sie fand keine Arbeit, keine Anerkennung, und sie starb vereinsamt und arm, ohne die Möglichkeit gehabt zu haben, ihr religionswissenschaftliches Lebenswerk zu veröffentlichen.

Sonntag, Februar 19, 2006

Warum schreibe ich diesen Blog?

Wir alle leben in und durch Geschichten. Durch Erzählen definieren wir uns und unsere Umgebung, und machen beides immer wieder von Neuem. Auch ist das Erzählen dazu da, Zusammenhänge, Ursachen und Wirkungen zu hinterfragen und sie spielerisch zu verändern.
Biographien sind ganz besondere Geschichten, die von uns selbst oder von einem anderen Menschen erlebt, gelebt wurden. Viele tragen sich mit dem Gedanken, einmal ihre Autobiographie zu schreiben, um ihren Standpunkt, ihr Glück, ihr Leiden in aller
Öffentlichkeit kundzutun. Und wohl auch, um dem Vergessen, das nach dem Tod die letzten Spuren von uns auslöscht, zu entgehen.
Wer vergessen ist, den gibt es nicht mehr - oder besser, den hat es nie gegeben. Wenn ein Mensch, der in seiner Zeit Wichtiges geleistet hat, schnell in Vergessenheit gerät, dann entsteht ein
„wunder Punkt", eine lacuna, die wir nicht wahrhaben wollen oder können. Dieser
„blind spot" hindert uns daran, (Lebens-) Geschichten zu interpretieren, zu erkennen und zu verstehen.

7 Comments:

Anonymous Anonym said...

Our friend Marilyn Haan forwarded your blog on Barbara K. Renz to us. It was very interesting and valuable, and similar to other biographies of German and Czech women of the period who were breaking out of their restrictions; I sent some material in English to Lynn this morning on Eliska Krasnohorska, whom I have always admired very much, a Bohemian nationlist and nation builder of the 19th century. There were many German and Czech women of that period too who were resident in America and working in their respective communities there. You have done very well with this material, and it should suvive a long time if attached to various interested historical societies who collect this material. Good work! Alles beste,
Lee Brunckhorst leeb35@tpg.com.au

5/13/2006 2:46 AM  
Anonymous Anonym said...

Ein sehr interessanter Blog! Ich wusste bisher nichts über Barbara Renz und mit über wikipedia auf diesen Blog geraten! Es war für mich sehr interessant, etwas über diese katholische Frauenrechtlerin zu erfahren!

7/21/2006 1:09 PM  
Blogger mishiko said...

Toll, dass du mit deinem Blog eine so interessante Biographie lebendig halten willst. Nun weiß ich, dass ich eine spannende Namensvetterin habe, die mit ihrem Leben zeigt, dass man sich selbst treu bleiben kann, egal in welcher Zeit man lebt!

12/27/2007 12:18 PM  
Blogger bmw said...

Ich schließe mich Mishiko an. Barbara Renz ist in mehrfacher Hinsicht ein großes Vorbild für uns.
MARTINA:
Auf Ihre website hin! bin ich gerade dabei, für den Erweiterungsbau des Dillinger Stadtmuseums die Lebensgeschichte von Barbara Renz zusammenzustellen. Deshalb die Frage an Sie: wo finde ich die Fotos, die Sie in Ihre Bio hier eingebaut haben?
Grüße! bmw.

1/19/2008 6:06 PM  
Blogger Martina said...

Hallo,

es freut mich sehr, wenn sich jemand fuer Barbara Renz interessiert. Und ins Dillinger Museum gehoert sie sicherlich.

Originalfotos habe ich leider keine. Die Fotos sind teilweise Kopien von Originalen, die ich von Verwandten bekommen habe, oder aus Buechern herauskopiert. Eines habe ich nur als Kopie aus einer Tageszeitung, das ist natuerlich von schlechter Qualitaet.

Ich kann Ihnen Digitalkopien machen und diese Ihnen entweder ueber Email zukommen lassen oder Ihnen eine Cd zuschicken (ich wohne in Australien). Ob die Bilder gut genug zum Ausstellen, Vergroessern usw sind, weiss ich nicht. Von den aus Buechern herauskopierten Fotos kann ich Ihnen auch die Quellenangaben geben.

Ich habe noch ganz viel mehr Informationen ueber Barbara Renz, habe einige ihrer Buecher, kopierte Seiten aus ihren Publikationen, Artikel ueber sie, usw. Ich habe auch eine Serie von Briefen, die sie an eine bayerische Adelige geschrieben hat, als sie in Dillingen lebte. Diese haben natuerlich einiges ueber Dillingen darin. Schwester Theresia vom Dillinger Bonaventura Gymnasium habe ich eine Cd mit diesen Briefen zugeschickt, sie moegen vielleicht fuer Sie interessant sein.

Bitte sagen Sie mir, was sie brauchen, ich bin Ihnen gern behilflich.

Viele liebe Gruesse

Martina Lutz
lutzmartina_@hotmail.com

1/23/2008 4:06 AM  
Anonymous Anonym said...

Barbara Renz ist ein wunderbares Vorbild!!
Toll, dass es diesen Blog gibt :-D

Weiß jmd. vlt.,ob es Renz' Dissertation in dt. Sprache gibt?
bzw. gibt es ihre Dissertation überhaupt in Deutschland?!?

Gruß, Kristin

3/04/2011 3:06 PM  
Anonymous Anonym said...

Danke für den interessanten Bericht über Barbara Renz. Meine Großmutter war eine entfernte Cousine mit gleichem Nachnamen. Sie sah ihr sehr ähnlich. Ich hörte von Verwandten über Barbara Renz. Viele Grüße Silvia

4/07/2021 10:51 AM  

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